VG Wort Pixel

Ayurveda Blog

Ayurvedische Suppe: Unser Kürbissuppen-Rezept

Winterzeit, Suppenzeit: Spätestens, wenn im Herbst die Kürbisse reif sind, stellt sich bei unserem Team der Suppenhunger ein. Im Ayurveda gelten Suppen als ideales Abendessen und als leichte, nährende Mahlzeit für kalte Tage. Du bist auf der Suche nach einem einfachen ayurvedischen Suppenrezept? Dann ist unser Kürbissuppen-Rezept mit Kokosmilch bestimmt genau das Richtige für Dich!

Ayurvedische Suppen sind leicht, lecker und nährend

Vielleicht geht es Dir wie uns: Je dunkler und ungemütlicher es draußen ist, desto mehr Lust haben wir auf Suppe. Aus ayurvedischer Sicht ist das ein Zeichen dafür, dass Du ein gutes Gefühl für die Bedürfnisse deines Körpers hast, denn Herbst und frühen Winter sind Vata-Zeit. Kälte, Wind und trockene Heizungsluft sorgen dann dafür, dass das luftige Dosha bei vielen Menschen überhandnimmt.

Wenn Du unsere Blogbeiträge kennst, weißt Du bestimmt, dass wir im Ayurveda davon ausgehen, dass Gleiches Gleiches verstärkt und Gegensätze sich ausgleichen. Vata hat die Eigenschaften trocken, leicht und kalt: Um das Vata Dosha zu besänftigen, achten wir also darauf, warme, feuchte und erdende Lebensmittel zu essen.

Ayurvedische Suppen sind ideal, um Vata sanft in die Schranken zu weisen und auch in der kalten Jahreszeit für eine gesunde Balance der Doshas zu sorgen. Eine frisch zubereitete Gemüsesuppe, wie zum Beispiel eine aromatische Kürbissuppe, ist fast schon die perfekte ayurvedische Mahlzeit: Sie nährt Körper und Geist auf allen Ebenen und beruhigt uns, ohne uns zu beschweren.

Das ideale ayurvedische Abendessen

Welche Lebensmittel kommen Dir in den Sinn, wenn Du den Begriff „Abendessen“ hörst? Wenn Du in Deutschland aufgewachsen bist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Brot, Wurst und Käse dabei sind. In vielen deutschen Familien ist die letzte Mahlzeit des Tages das wortwörtliche Abendbrot.

Aus ayurvedischer Sicht ist das eher ungünstig. Nach der ayurvedischen Uhr ist von 14 bis 18 Uhr Vata-Zeit, von 18 bis 22 Uhr dominiert das Kapha Dosha. Das bedeutet, dass Dein Agni während des Abendessens deutlich schwächer ist als in der Pitta-dominierten Mittagszeit. Mit einem ayurvedischen Abendessen möchten wir Vata und Kapha sanft ausgleichen, ohne dabei den Stoffwechsel vor der Nachtruhe zu sehr zu erhitzen.

Im Ayurveda bevorzugen wir grundsätzlich gekochte und warme Lebensmittel, weil der Körper diese am besten verarbeiten kann. Brot gilt im Ayurveda als klebrig und schwer verdaulich. Wenn Du zusätzlich Rohkost zu Dir nimmst oder verschiedene tierische Proteine kombinierst (zum Beispiel Butter, Käse und Wurst oder Eier), hat Dein Verdauungssystem einen noch härteren Job.

Ein optimales ayurvedisches Abendessen ist warm, frisch, vollwertig und nicht zu fettig. Na, fällt Dir ein Gericht ein, das alle diese Kriterien erfüllt? Richtig – eine ayurvedische Kürbissuppe. Sie gibt Deinem Körper eine Vielzahl an Nährstoffen, spendet Energie und hinterlässt ein warmes, wohliges Gefühl. Statt Dich nach dem Abendessen zu fühlen, als hättest Du einen Stein verschluckt, kannst Du Dich nach dem Genuss einer ayurvedischen Suppe auf eine erholsame Nacht freuen.

Was macht eine Suppe ayurvedisch?

Wir halten also fest, dass Suppen aus Ayurveda-Sicht sowohl abends als auch bei kaltem und windigem Klima eine fabelhafte Sache sind. Um ehrlich zu sein, liegst Du mit einer frischen Gemüsesuppe in den meisten Fällen richtig.

Stellt sich noch die Frage, ob alle Suppen ayurvedisch sind – oder was es braucht, um eine Suppe zu ayurvedisieren. Die Ayurveda-Ernährung besteht aus acht verschiedenen Säulen. Jede einzelne trägt dazu bei, dass eine Mahlzeit Deine Körpergewebe nährt und langfristig Deine Gesundheit unterstützt.

Essen ist im Ayurveda das Fundament unserer Gesundheit und gilt nicht nur als Nahrung, sondern auch als Medizin. Im Gegensatz zu vielen anderen Ernährungsformen hat der Ayurveda allerdings keine starren Regeln dafür, was erlaubt ist und was nicht. Zwar gibt es bestimmte Lebensmittel, die wir nicht zu häufig zu uns nehmen wollen – was für Dich gesund ist, hängt aber vor allem von Deiner persönlichen Dosha-Kombination ab.

Die Säulen der Ayurveda-Ernährung

  • Prakriti: Naturell, Eigenschaften und Wirkung der Lebensmittel
  • Karana: Die Art der Zubereitung, um das Lebensmittel besser verfügbar zu machen
  • Samyoga: Die optimale Kombination der Lebensmittel
  • Rashi: Die individuell richtige Nahrungsmenge und Portionsgröße
  • Desha: Herkunft der Lebensmittel und Ort der Nahrungsaufnahme
  • Kala: Die Zeit und Häufigkeit der Nahrungsaufnahme
  • Upayoga: Dein Essverhalten und die Atmosphäre, in der Du isst
  • Upayokta: Deine individuelle Konstitution, Verdauungskraft und Lebenssituation

Damit eine Suppe ayurvedisch ist, sollte sie frisch und liebevoll zubereitet sein, in einer ruhigen, entspannten Atmosphäre und mindestens drei, besser vier Stunden nach der vorherigen Mahlzeit gegessen werden. Das Naturell der Zutaten und die Portionsgröße sollten zu Deinem ayurvedischen Konstitutionstyp passen.

Wir empfehlen Dir, nach Möglichkeit regionale Zutaten aus biologischem Anbau zu wählen und darauf zu achten, dass Du keine tierischen Proteine miteinander kombinierst. Die meisten ayurvedischen Suppenrezepte sind aber ohnehin vegetarisch oder vegan. Denn Ayurveda setzt Fleisch nur dosiert bei bestimmten Dysbalancen oder Konstitutionen ein.

Die Wirkung von Gewürzen

Unser Rezept für eine ayurvedische Kürbissuppe mit Kokosmilch enthält Gewürze wie Ingwer, Kurkuma und Kardamom. Anders als in Deutschland, wo wir häufig nur Salz, Pfeffer und vielleicht noch etwas Petersilie verwenden, setzen wir Gewürze im Ayurveda gerne und reichlich ein.

Das hat verschiedene Gründe. Zum einen erleichtern Gewürze es uns, zusätzliche Nährstoffe und mehrere Geschmacksrichtungen in eine Mahlzeit zu integrieren. Der Ayurveda beschreibt sechs Geschmäcker: süß, sauer, salzig, scharf, bitter und herb bzw. adstringierend. Eine ausgewogene ayurvedische Mahlzeit vereint alle sechs Varianten in sich.

Gewürze machen unser Essen besser verträglich – viele Kräuter haben eine anregende Wirkung auf die Verdauung. Außerdem helfen sie uns, Gerichte zu individualisieren. Isst beispielsweise ein Kapha-Typ Lebensmittel, die für seine Konstitution eigentlich zu schwer oder ölig sind, können scharfe oder herbe Gewürze helfen, den Effekt etwas abzumildern.

Kürbissuppe mit Kokosmilch: Unsere liebste ayurvedische Suppe

Was die ayurvedische Suppenlehre betrifft, kennst Du Dich jetzt also bestens aus. Damit kommen wir zum wichtigsten Teil: Unserer ayurvedischen Kürbissuppe mit Kokosmilch. Falls Du bei der Ayurveda Online University oder dem Ayurveda Campus schon einmal ein Seminar mitgemacht hast, weißt Du bestimmt, dass Bastian Wittig der weltgrößte Kürbisfan ist. Und das zurecht: Der Kürbis hat nämlich im Ayurveda einen ganz besonderen Stand.

Kürbisse haben gemäß Ayurveda einen süßen Geschmack und eine erdende und befeuchtende Wirkung. Sie vermehren Ojas, Deine Vitalität und Lebenslust und aktivieren Prana, unsere Lebensenergie. Als sattvisches Lebensmittel fördern sie Deine Gesundheit und sorgen für Zufriedenheit und einen klaren Geist. Da Kürbisse im Ayurveda als eher kalt gelten, fügen wir der ayurvedischen Suppe einige wärmende Gewürze hinzu.

Im Herbst und Winter verleihen Kürbisse uns Kraft und Wärme und sind gleichzeitig leicht genug, um eine geschwächte Verdauung zu schonen. Älteren Menschen, bei denen das Vata Dosha naturgemäß höher ist, tut der Genuss von Kürbissen besonders gut. Unabhängig davon, welches Dosha bei Dir am stärksten ist: Kürbisse eignen sich gleichermaßen für Vata, Pitta und Kapha. Wenn wir es ganz genau nehmen, profitieren Pitta-Typen am meisten von Hokkaido-Kürbissen, während Vatas und Kaphas im Idealfall zu einem Butternut greifen.

Rezept: Ayurvedische Kürbissuppe mit Kokosmilch

Unsere Kürbissuppe mit Kokosmilch und Orangen ist eine wärmende und nährende ayurvedische Suppe mit einem fein-fruchtigen Aroma. Das Rezept passt zu allen drei Doshas: Zimt und Ingwer sorgen wärmen Vata und Kapha, während die Kokosmilch hilft, das Pitta Dosha zu besänftigen.

Wenn Du sehr viel Pitta in Deiner Konstitution hast, kann es sinnvoll sein, den frischen Ingwer durch die getrocknete Variante zu ersetzen und einige Safranfäden zuzugeben. Kaphas verwenden etwas weniger Kokosmilch und würzen die Suppe gerne zusätzlich mit etwas Chili.

Zutaten:

  • Etwa 450 g Kürbis (Hokkaido oder Butternuss)
  • 150 g Möhren
  • 2 Orangen
  • 2 EL Ghee (Kokosöl als vegane Alternative)
  • Ein daumengroßes Stück frischer Ingwer
  • 1 Dose Kokosmilch
  • ca. 500 ml Gemüsebrühe
  • 2 EL gemahlenen Kurkuma
  • 1/2 TL gemahlenen Kardamom
  • Eine Messerspitze Zimt
  • Eine Messerspitze Asafoetida (Hing)
  • Steinsalz, Pfeffer
  • Eine halbe Zitrone
  • Frischer Koriander zur Dekoration
  • Optional zusätzlich: Etwas Zitronengras, Chili oder einige Safranfäden

Zubereitung:

Zuerst wäschst, schälst und entkernst Du den Kürbis. Falls es ein Hokkaido-Kürbis ist, entfällt das Schälen – zumindest, wenn Du einen Bio-Kürbis gekauft hast. Schneide den Kürbis und die gewaschenen Möhren klein. Anschließend schälst Du die beiden Orangen, teilst sie in Stücke und entfernst die Kerne aus dem Fruchtfleisch.

Schneide oder reibe den frischen Ingwer. Gib das Ghee oder Kokosöl in einen Topf und bringe es bei mittlerer Temperatur zum Schmelzen. Sobald es heiß genug ist, gibst Du den Ingwer in den Topf, um ihn kurz anzuschwitzen.

Nach etwa zwei bis drei Minuten gibst Du die gemahlenen Gewürze hinzu, um sie vorsichtig im Fett zu erwärmen. Sobald sie ihr Aroma entfalten, gibst Du die Kürbis- und Möhrenstücke hinzu. Gieße den Topfinhalt mit Gemüsebrühe und Kokosmilch auf, ergänze Salz, Pfeffer und Asafoetida und bringe alles zum Kochen.

Lass die Zutaten etwa 25 Minuten köcheln. Prüfe zwischendurch, ob Kürbis und Möhren schon weich sind: Wie lange es dauert, hängt davon ab, wie groß die Gemüsestücke sind. Wenige Minuten bevor das Gemüse weich ist, gibst Du die Orangenstücke in den Topf.

Püriere die Kürbissuppe mit einem Stab- oder Standmixer. Falls die Suppe zu fest ist, gibst Du noch etwas Wasser hinzu. Sobald sie eine cremige Konsistenz hat, schmeckst Du sie mit Salz und Pfeffer ab. Wer mag, kann zusätzlich etwas Chili oder getrockneten Ingwer verwenden, falls die Kürbissuppe noch zu mild ist. Ein kleiner Teelöffel brauner Zucker kann ebenfalls helfen, den Geschmack abzurunden.

Presse die Zitrone aus und hacke oder zupfe den Koriander. Fülle einige Kellen Suppe in einen Suppenteller, gib einen Spritzer frischen Zitronensaft hinzu und dekoriere Deine Kokos-Kürbissuppe mit frischem Koriander. Fertig!

Fazit: Unser ayurvedische Lieblings-Suppe

Suppen sind ein wunderbar leichtes und nährendes ayurvedisches Abendessen. Ein Rezept wie unsere Kürbissuppe mit Kokosmilch ist außerdem sehr schnell gemacht. Das Einzige, was etwas Zeit braucht, ist das Schneiden des Gemüses. Dein Körper wird Dir den Aufwand danken: Im Gegensatz zu einem typisch deutschen Abendessen spendet eine Suppe reichlich Energie und lässt uns trotzdem gut schlafen.

Wandle das Rezept am besten so ab, dass es zu Dir und Deinem Körper passt. Denn das wichtigste Prinzip im Ayurveda ist, dass die Ernährung auf den Menschen abgestimmt sein sollte. Unser Text hat Dich neugierig gemacht und Du möchtest tiefer in die Welt des Ayurveda einsteigen? Dann empfehlen wir Dir, mal einen Blick auf unsere Online Ausbildung zum Ayurveda Ernährungscoach zu werfen.

Schritt für Schritt erklären wir Dir die Grundlagen der Ayurveda Ernährung und zeigen Dir, worauf es bei einer individuellen Ernährungsweise ankommt. Mit einem Ayurveda Online Testzugang kannst du für 0 € hineinschnuppern: Melde Dich am besten gleich an!

Tauche tiefer ein in die Welt des Ayurveda

Weitere spannende Artikel aus dem Ayurveda

Vata-Kapha-Typ: Mit der Kraft von Wind und Erde

Vata-Kapha-Typ: Mit der Kraft von Wind und Erde

Du bist ein Vata-Kapha-Typ? Mischtypen kommen im Ayurveda sehr häufig vor. Falls Du Dich fragst, wie Du diese Konstitution am besten ausbalancierst, ist dieser Blogbeitrag genau richtig für Dich. Wir sagen Dir, was Kapha-Vata-Typen auszeichnet, wo potenzielle Schwächen liegen und wie Du Dich am besten ernährst. Außerdem geben wir Dir Empfehlungen für Deinen Alltag, die Dir hoffentlich helfen, Deine Stärken voll auszuschöpfen!

mehr lesen
Vata-Störung: Symptome & Tipps, um sie zu reduzieren

Vata-Störung: Symptome & Tipps, um sie zu reduzieren

Dir ist ständig kalt, Du hast Schlafprobleme und das Gedankenkarussell will einfach nicht aufhören, sich zu drehen? Dann hast Du vielleicht eine Vata-Störung. Diese Dysbalance kommt häufig vor, denn das Vata-Dosha gerät sehr leicht aus der Balance. Die gute Nachricht ist, dass sich das natürliche Gleichgewicht ebenso schnell wieder herstellen lässt. Wir sagen Dir, welche Lebensmittel Vata senken und was Du sonst noch tun kannst.

mehr lesen
Der Pitta-Kapha-Typ: Ein echtes Kraftpaket

Der Pitta-Kapha-Typ: Ein echtes Kraftpaket

Von den drei ayurvedischen Doshas Vata, Pitta und Kapha hast Du sicher schon gehört. Vielleicht weißt Du auch, dass wir sie nutzen, um die körperlichen und geistigen Eigenschaften eines Menschen zu beschreiben. Aber was, wenn Du aus ayurvedischer Sicht ein Mischtyp bist? Bei Menschen mit einer Pitta-Kapha-Konstitution sind die Elemente Feuer, Erde und Wasser in etwa gleich stark ausgeprägt. Was das für Dich bedeutet und wie Kapha-Pitta-Typen ihre Ernährung gestalten sollten, erfährst Du in diesem Blogbeitrag.

mehr lesen