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Ayurvedische Süßigkeit: Laddus (mit Rezept)

Ab und zu braucht man einfach etwas Süßes – das gilt auch für Ayurvedis. In moderaten Mengen betrachtet der Ayurveda den süßen Geschmack sogar als sehr wertvoll, weil er alle Körpergewebe nährt und Ojas vermehrt. Das Tolle ist, dass ayurvedische Süßigkeiten viel gesünder sind als Schokolade, Plätzchen und Gummibären: Unsere Kichererbsen-Laddus glänzen mit einer dicken Portion Protein, Ballaststoffen und Mineralien. Hier erfährst Du, wie Du die kleinen Schlemmerbällchen zubereitest.

Laddus: Eine besondere Köstlichkeit

Viele Menschen, die gerade erst damit beginnen, sich mit dem Ayurveda zu beschäftigen, stellen sich die ayurvedische Ernährungsweise sehr streng vor. Falls Du bisher auch dachtest, dass Ayurveda-Fans auf alles verzichten, was gut schmeckt, können wir Dich mit unserem Laddu-Rezept hoffentlich vom Gegenteil überzeugen. Laddus (manchmal auch Ladoos geschrieben) sind eine traditionelle indische Süßigkeit in Kugelform – Laddu heißt übersetzt einfach Bällchen.

Es gibt sie in unzähligen Variationen: Man könnte fast denken, jede Familie hat ihr eigenes, überliefertes Laddu-Rezept. Was alle Laddus gemeinsam haben, ist ihr feiner Schmelz und ein unwiderstehlicher, nussig-süßer Geschmack. In Indien werden Laddus traditionell zu feierlichen Anlässen zubereitet, wie zum Beispiel zu den Festen Diwali oder Ganesh Chaturthi.

Gesund, nahrhaft und lecker

Wir möchten Dir in diesem Blogbeitrag gerne Besan Laddus vorstellen, eine der bekanntesten Laddu-Varianten. Falls Du sie noch nie probiert hast, bereite Dich auf eine kleine Geschmacksexplosion vor: Für westliche Gaumen ist das Aroma sehr ungewöhnlich, aber umso beeindruckender. Ganz nebenbei sind Besan Laddus auch noch sehr gesund: Sie enthalten zwar einiges an Fett und Zucker, liefern aber auch viel Eiweiß und wertvolle Mineralien.

Laddus sind damit eine tolle Alternative zu Schokolade, Weingummi und den klassischen Weihnachtsplätzchen. Der süße Geschmack wirkt aus ayurvedischer Sicht nährend, erdend und fördert unsere Vitalität (Ojas). Grund genug, sich das ein oder andere Bällchen zu gönnen!

Geheimzutat: Kichererbsenmehl

Die meisten Laddus bestehen aus wenigen, aber wichtigen Zutaten: Traditionelle Laddu-Rezepte verwenden in der Regel Ghee, Puderzucker, Nüsse und Gewürze. Die Hauptzutat bei Besan Laddus ist Kichererbsenmehl – in Indien auch als Besanmehl bekannt. Golden angeröstet, entwickeln die pulverisierten Hülsenfrüchte das betörende Aroma, das für die Laddus so charakteristisch ist.

Kichererbsenmehl ist glutenfrei und enthält weniger Kohlenhydrate als Mehl aus Getreide – dafür aber viel mehr Eiweiß und Ballaststoffe. Wichtig zu wissen ist eigentlich nur, dass Du es nicht in Rohform verzehren solltest. Genau wie ungekochte Kichererbsen enthält das Rohprodukt bestimmte Inhaltsstoffe, die zu Verdauungsbeschwerden führen können. Für das Laddu-Rezept rösten wir das Mehl an, bis es eine tiefgoldene Farbe und ein unwiderstehlich nussiges Aroma hat. Obwohl die Laddus nicht gebacken werden, musst Du Dir also keine Sorgen machen.

In Indien wird Kichererbsenmehl sehr gerne zum Backen und Kochen verwendet. Auch bei uns kannst Du es inzwischen in fast allen Bioläden und gut sortierten Supermärkten kaufen. Weil es kein Gluten enthält, kannst Du es leider nicht 1:1 anstelle von Weizen- oder Dinkelmehl verwenden. Ungefähr ein Viertel der Menge Mehl, die in Backrezepten angegeben ist, kannst Du aber problemlos durch Kichererbsenmehl ersetzen. Weil das Mehl Feuchtigkeit bindet, kann es aber sein, dass Du den Flüssigkeitsanteil in Deinem Rezept etwas erhöhen musst.

Der süße Geschmack und die Doshas

Die drei Doshas Vata, Pitta und Kapha sind Dir bestimmt ein Begriff – falls nicht, erklären wir Dir die Zusammenhänge ausführlich in diesem Blogbeitrag. Die Kurzfassung ist, dass sich nach dem Verständnis des Ayurveda alles in unserem Universum aus den fünf Elementen der Natur zusammensetzt. In jedem Menschen, jedem Tier und jedem Gegenstand finden sich die fünf Elemente zu unterschiedlichen Anteilen.

Die Doshas sind im Prinzip ein Modell, um das zu veranschaulichen: Vata steht für die Elemente Luft und Raum, Pitta für Feuer und Wasser für Erde und Wasser. Ein Mensch, der dem Vata-Typ zugeordnet wird, zeigt also verstärkt Eigenschaften und Merkmale, die mit den Elementen Luft und Raum in Verbindung stehen. Das Vata Dosha gilt im Ayurveda als leicht, trocken, kalt, beweglich und feinstofflich.

Als Menschen sind wir keine isolierte Einheit, sondern Teil unserer Umgebung: Alles um uns herum hat eine Wirkung auf uns. Für Lebensmittel, die wir in uns aufnehmen, gilt das natürlich ganz besonders. Genau wie alles beschreiben wir auch die Wirkung von Nahrung mithilfe der Elemente und ihren Eigenschaften. Der süße Geschmack (madhura) entspricht aus Sicht des Ayurveda in erster Linie den Elementen Wasser und Erde – also den Elementen des Kapha Doshas.

Madhura ist der vielleicht wichtigste der sechs Geschmäcker: Er gilt als sehr nährend, erdend, beruhigend und Ojas-vermehrend. Besonders Kinder und ältere Menschen profitieren von Lebensmitteln mit süßem Geschmack. Im Übermaß kann er allerdings zu Trägheit und Übergewicht führen. Am besten ist es deshalb, süße Lebensmittel wie Laddus in Maßen zu konsumieren und dafür mit allen Sinnen zu genießen.

So wirken die Kichererbsen-Laddus auf die Doshas

Der Ayurveda geht davon aus, dass Gleiches Gleiches verstärkt und Gegensätze sich ausgleichen. Das bedeutet, dass der süße Geschmack das Kapha Dosha erhöht, Vata und Pitta aber besänftigt. Verbote gibt es im Ayurveda nicht: Natürlich dürfen auch Kapha Typen ab und zu Süßigkeiten essen. Sie sollten nur besonders achtsam sein, damit das Dosha nicht zu sehr verstärkt wird.

Dass die Laddus aus Kichererbsenmehl bestehen, ist ein Vorteil für alle Menschen mit Kapha-Konstitution: Hülsenfrüchte haben aus ayurvedischer Sicht eine adstringierende Wirkung, die Pitta und Kapha reduziert. Die Gewürze in unserem Laddu-Rezept erwärmen zusätzlich und regen den Stoffwechsel an. Laddus sind für Kaphas damit eine deutlich bessere Wahl als zum Beispiel Schokolade oder handelsübliches Gebäck.

Für Pitta-Typen sind Laddus mit den Geschmacksrichtungen süß und herb geradezu ideal. Falls die Gewürze für zu viel Hitze sorgen, kannst Du die Menge reduzieren. Dem luftigen Vata Dosha tut die nährende und wärmende Wirkung süßer Lebensmittel sehr gut. Auch die ölige Komponente in den Laddus hilft, die Trockenheit des Doshas auszugleichen.

Kichererbsen sind allerdings eher schwer verdaulich. Auch der adstringierende Effekt der Hülsenfrüchte kann bei sensiblen Vata-Agnis zu Verdauungsproblemen führen. Wenn Du ein Vata-Typ bist, empfehlen wir Dir, erst einmal ein Laddu zu probieren und auf die Reaktion Deines Körpers zu achten. Alternativ kannst Du einen Teil des Kichererbsenmehls durch gemahlene Nüsse oder Weizenmehl ersetzen.

Rezept: Kichererbsen-Laddus

  • 100 ml Ghee (Kokosöl als vegane Variante)
  • 200 g Kichererbsenmehl
  • 50 g fein gemahlene Mandeln oder Cashews (Kokosflocken für das Pitta Dosha, Kaphas können auch mehr Kichererbsenmehl verwenden)
  • 1 TL frisch gemahlener Kardamom (für Kaphas und Vatas eignet sich alternativ auch eine Prise gemahlene Nelken)
  • 1 TL gemahlener Zimt
  • 1 TL gemahlener Safran
  • 80 ml Ahornsirup oder Honig

Zubereitung

  • Zuerst röstest Du die gemahlenen Nüsse oder Kokosflocken bei mittlerer Temperatur vorsichtig an. Sobald sie eine goldene Farbe annehmen, stellst Du sie zur Seite.
  • Röste dann das Kichererbsenmehl, bis es goldbraun ist und intensiv duftet. Das funktioniert sowohl in einer großen Pfanne als auch im Backofen. Bleib jedoch unbedingt dabei und rühre regelmäßig um, weil das Mehl sehr schnell zu dunkel werden kann.
  • Falls Dein Ghee oder Kokosöl fest ist, lass es bei niedriger Temperatur schmelzen.
  • Sobald das Öl flüssig ist, gibst Du es mit dem Kichererbsenmehl, den gemahlenen Nüssen und Gewürzen und dem Ahornsirup in eine Schüssel. Beginne dann, die Zutaten miteinander zu vermischen.
  • Der Teig ist etwas krümelig, sollte aber mit den Händen formbar sein. Erscheint er Dir zu trocken, gib noch etwas Öl hinzu – ist er zu flüssig, noch etwas Kichererbsenmehl oder Nüsse.
  • Rolle kleine Teigstücke in Deiner Handfläche zu Bällchen und stelle sie anschließend in den Kühlschrank. Optional kannst Du die Laddus noch in Kokosflocken rollen oder mit gehackten Nüssen verzieren.
  • Wer sich die Arbeit sparen möchte, kann den Teig auch in eine Form drücken und nach dem Abkühlen in Stücke schneiden.
  • In einem luftdichten Container im Kühlschrank halten sich die Laddus problemlos mehrere Wochen. Wir empfehlen Dir, sie vor dem Verzehr ein paar Minuten warm werden zu lassen – dann haben sie eine angenehmere Konsistenz.

Ayurvedische Laddus als gesunde Süßigkeit

Du suchst nach einer gesunden Süßigkeit oder einem originellen Mitbringsel? Unsere Besan Laddus sind eine außergewöhnliche Köstlichkeit, mit der Du Freunde und Familie bestimmt in Staunen versetzt. Wir sind uns sicher, dass der Geschmack auch die größten Skeptiker überzeugt: Wir empfehlen Dir aber, das Kichererbsenmehl vielleicht erst zu erwähnen, wenn alle schon ein Laddu verspeist haben. Dass Hülsenfrüchte auch für süße Rezepte verwendet werden können, sorgt meistens zunächst für ungläubige Gesichter und könnte so manchen abschrecken.

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