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Ayurvedische Linsensuppe (mit Rezept) – Herrlich wärmend

Hülsenfrüchte gehören zu den Stars der Ayurveda-Ernährung. Viele Menschen verwenden sie jedoch kaum, weil sie Verdauungsprobleme befürchten. Vor allem Vata-Typen fühlen sich nach dem Verzehr von Kichererbse & Co. oft unangenehm aufgebläht. Unsere ayurvedische Linsensuppe ist das perfekte Rezept für alle, die gerne mehr Hülsenfrüchte essen möchten. Dank leicht verdaulicher roter Linsen und verdauungsfördernder Gewürze ist sie absolut Vata-tauglich. Mit unserem Rezept zauberst Du in Windeseile ein nährendes, wärmendes und leichtes ayurvedisches Abendessen!

Hülsenfrüchte: Ballaststoff- und Eiweißquelle

Die Ayurveda-Ernährung liebt Hülsenfrüchte – und das aus gutem Grund. Bohnen, Erbsen und Linsen sind unglaublich gesund: Sie enthalten wertvolle komplexe Kohlenhydrate, Ballaststoffe, Mineralstoffe und eine dicke Portion Eiweiß. Vor allem Menschen, die sich pflanzenbasiert ernähren, integrieren Leguminosen am besten täglich in ihren Speiseplan.

In Kombination mit Getreide – zum Beispiel Nudeln, Reis, Hirse oder Quinoa – liefern Hülsenfrüchte dem Körper das komplette Spektrum an Aminosäuren. Aminosäuren sind die Bausteine, aus denen sich Proteine zusammensetzen. Einige kann der Körper selbst herstellen, andere müssen mit der Nahrung zugeführt werden. Nur, wenn Dein Körper alle Aminosäuren hat, ist das Protein komplett.

Proteine sind für eine Vielzahl unterschiedlicher Prozesse essenziell. Damit alles rund läuft, ist es wichtig, jeden Tag genug Eiweiß zu essen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt für Erwachsene unter 65 Jahren mindestens 0,8 Gramm pro Kilo Körpergewicht. Das ist allerdings das absolute Minimum: Viele Experten gehen inzwischen davon aus, dass 1,5 bis 2,0 Gramm besser wären. Wenn du regelmäßig Sport machst, sogar noch etwas mehr.

Ayurvedische Linsensuppe: Das perfekte Einstiegsgericht

So viel also zu den Vorteilen von Hülsenfrüchten. Trotzdem haben viele Menschen Berührungsängste: Hülsenfrüchte gelten als schwer verdaulich, kompliziert in der Zubereitung und eher langweilig im Geschmack. Doch die kleinen Tausendsassas sind nicht nur gesund, sondern auch unglaublich vielseitig. Du kannst sie zum Beispiel zu einem Eintopf, Bratlingen, Falafel, Hummus und anderen Brotaufstrichen oder sogar zu Pfannkuchen und Brot-Varianten verarbeiten.

Die Gruppe der Hülsenfrüchte umfasst jede Menge unterschiedlicher Kandidaten. Falls Du schon einmal in Indien warst, weißt Du vielleicht, dass dort fast jedes Rezept eine andere Hülsenfrucht verwendet. Zu kaufen gibt es sie als ganze Frucht mit Schale, halbiert mit Schale oder halbiert und geschält. Letztere werden beim Kochen schneller gar und sind leichter verdaulich, haben aber etwas weniger Ballaststoffe. Für Suppen, Eintöpfe und Dals werden meist halbierte Hülsenfrüchte verwendet.

Unsere ayurvedische Linsensuppe ist das perfekte Einstiegs-Rezept in die Welt der Hülsenfrüchte. Vor allem im Winter zauberst Du so in kurzer Zeit ein nährendes Gericht, das Dich von innen wärmt. Ob als Ayurveda-Anfänger oder Kochneuling: Sie ist schnell gemacht, leicht verdaulich und schmeckt einfach herrlich!

Hülsenfrüchte im Ayurveda

Aus ayurvedischer Sicht haben die verschiedenen Hülsenfrucht-Arten sehr unterschiedliche Eigenschaften und Wirkungen. Je nach Deiner individuellen Dosha-Kombination passen Bohnen vielleicht besser zu Dir als Linsen – oder umgekehrt. Grundsätzlich gelten aber die meisten Hülsenfrüchte als leicht, trocken und eher kühlend. Der Geschmack ist adstringierend (herb) und tendenziell süß. Bis auf wenige Ausnahmen sind Hülsenfrüchte damit die ideale Wahl für alle Pitta- und Kapha-Typen.

Vata-Typen haben oft ein etwas schwächeres Agni. Vor allem, wenn die Hülsenfrüchte nicht richtig zubereitet wurden, können sie bei sensibleren Vatas schnell zu Blähungen führen. Das heißt aber nicht, dass Vata-Typen auf Hülsenfrüchte verzichten müssen: Wenn Du leicht verdauliche Varianten wählst, mit kleinen Mengen startest und verdauungsfördernde Gewürze verwendest, sollte Dein Agni damit gut zurechtkommen.

Rote Linsen eignen sich dabei besonders gut. Sie haben von allen Hülsenfrüchten den süßesten Geschmack und gelten, gemeinsam mit geschälten Mungbohnen, als die verträglichsten Hülsenfrüchte. Vor allem in Kombination mit wärmenden Gewürzen und etwas Wurzelgemüse ist eine ayurvedische Linsensuppe ein absolut Vata-taugliches Gericht: Es erdet, stabilisiert und nährt alle Körpergewebe.

Hülsenfrüchte: Auf die Zubereitung kommt es an

Wir haben jetzt schon ein paarmal das Thema Zubereitung angesprochen. Aber wie bereitet man Hülsenfrüchte denn richtig zu? Aus ayurvedischer Sicht ist es nicht ideal, vorgekochte Hülsenfrüchte aus dem Glas oder der Konservendose zu verwenden. Besser wäre es, die Trockenvariante zu kaufen. Spüle sie zunächst unter fließendem Wasser ab und weiche sie für mehrere Stunden ein. Koche sie immer, bis sie ganz weich sind – je schwächer die Verdauung, desto länger die Kochzeit.

Im Ayurveda verwenden wir Gewürze wie Kreuzkümmel, Koriandersamen, Kurkuma, Bockshornklee oder Ajowan, um die Verdauung anzuregen. Röste die Gewürze zunächst in etwas Ghee oder Kokosöl an. Sobald sich die Aromen entfalten, gibst du die Hülsenfrüchte hinzu, um auch sie kurz anzubraten. Anschließend löschst du das Ganze mit Flüssigkeit ab.

In traditionellen ayurvedischen Rezepten kommt manchmal auch Asafoetida (auch Hing, Stinkasant oder Teufelsdreck genannt) zum Einsatz. Dabei handelt es sich um das pulverisierte Harz des Asant-Baums. Wenn Du direkt daran riechst, findest du das Aroma wahrscheinlich intensiv. In Rezepten verwendet, gibt es aber einen sehr leckeren Geschmack, der ein bisschen an Zwiebeln und Knoblauch erinnert. Außerdem soll Asafoetida dafür sorgen, dass die Luft im Körper den richtigen Weg findet – die perfekte Ergänzung zu allen Gerichten mit Hülsenfrüchten oder Kohl.

Rote und gelbe Linsen sind bei uns eigentlich nur geschält und halbiert erhältlich. Je nachdem, wie stark Dein Agni ist, musst du sie vor dem Kochen nicht einweichen: Auch im trockenen Zustand beträgt die Kochzeit nur etwa 15 bis 20 Minuten. Falls Deine Verdauung sehr empfindlich ist, kannst Du ausprobieren, ob das Einweichen für Dich einen Unterschied macht.

Rezept: Ayurvedische Linsensuppe

Unser Rezept für ayurvedische Linsensuppe eignet sich für alle Konstitutionstypen. Falls Du Dich gerade erst an Hülsenfrüchte herantastest, empfehlen wir Dir, die Linsensuppe erst einmal als Mittagessen auszuprobieren. Mittags ist das Agni stärker und Verdauungsbeschwerden treten seltener auf. Sobald Dein Körper sich an die Ballaststoffe gewöhnt hat, ist die ayurvedische Linsensuppe auch ein wunderbar leichtes und nährendes Abendessen.

Wenn Du Deine ayurvedische Konstitution kennst, kannst Du jedes Rezept so abwandeln, dass es Deine Balance unterstützt. Vatas profitieren zum Beispiel von süßem und verdauungsfreundlichem Gemüse wie Möhren, Kürbis oder Zucchini. Bei Pittas und Kaphas dürfen es gerne ein paar Bitterstoffe sein. Vatas und Pittas sollten es allerdings mit scharfen Gewürzen nicht übertreiben, während Kaphas ein bisschen extra-Feuer durchaus guttut.

Unsere Grundzutaten für die ayurvedische Linsensuppe:

  • 2 EL Ghee (alternativ Sesamöl für Vata, Kokosöl für Pitta)
  • Je 1/4 TL Fenchelsamen, Koriandersamen, Senfsamen und Kreuzkümmel
  • 1/2 TL Kurkuma (frisch oder gemahlen)
  • 1/2 TL gemahlener Ingwer
  • Eine Prise gemahlener Zimt
  • Salz und Pfeffer nach Geschmack
  • 100 g rote Linsen
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • 1 große Möhre
  • 1 rote Paprika
  • Zwei Handvoll gemischtes Gemüse nach Geschmack (zum Beispiel Kürbis, Zucchini, Spinat, Kohl, Sellerie, Brokkoli oder Blumenkohl)
  • Etwas frischer Zitronensaft
  • Optional: Frische Korianderblätter oder Frühlingszwiebeln

Zubereitung der Linsensuppe

  • Wasche zuerst die Linsen unter fließendem Wasser ab – so lange, bis das Wasser ganz klar ist.
  • Schneide das Gemüse in kleine Würfel.
  • Erhitze das Ghee (oder Öl) langsam in einem Topf. Zerstoße den Kreuzkümmel sowie die Fenchel-, Koriander- und Senfsamen grob in einem Mörser und gib sie in das warme Öl.
  • Röste die Gewürze sanft an, bis sie ihr Aroma entfalten. Vorsicht: Wenn die Temperatur zu hoch ist, verbrennen sie leicht.
  • Gib nun die gewaschenen Linsen sowie die gemahlenen Gewürze in den Topf und mische alles gut durch.
  • Lösche die Linsen und Gewürze mit der Gemüsebrühe ab.
  • Sobald die Flüssigkeit kocht, gibst Du das Gemüse hinzu und lässt alles auf mittlerer Stufe köcheln, bis die Linsen ganz weich sind. Meistens dauert das etwa 15 Minuten.
  • Bevor Du Deine ayurvedische Linsensuppe servierst, schmecke sie mit Salz und Pfeffer ab. Einige frische Korianderblätter und ein Spritzer Zitronensaft sind eine schöne Abrundung für dieses Gericht. Dazu passt frisches Brot, wie zum Beispiel Naan oder Chapati.

Fazit: Linsensuppe nach Ayurveda-Art

Suppen und Eintöpfe gehen im Ayurveda eigentlich immer: Sie sind feucht, warm und nährstoffreich und erfüllen damit die wichtigsten Kriterien der Ayurveda-Ernährung. Unsere ayurvedische Linsensuppe ist ein wunderbar leichtes Abendessen, das wertvolle komplexe Kohlenhydrate, Eiweiß und Ballaststoffe liefert.

Obwohl die Ayurveda-Linsensuppe Hülsenfrüchte enthält, eignet sie sich für alle drei Doshas: Rote Linsen gelten generell als leicht verdaulich, Ghee und Gewürze gleichen das empfindliche Vata-Dosha zusätzlich aus. Wer auf Hülsenfrüchte besonders sensibel reagiert, kann die Menge an Linsen durch Wurzelgemüse ersetzen und die Linsen vor dem Kochen für einige Stunden einweichen. Außerdem empfehlen wir Vata-Typen, die Suppe entweder abends vor 19 Uhr oder als Mittagessen zu verzehren, um das Agni zu schonen.

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