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Ayurveda-Tee: Viel mehr als nur ein Heißgetränk

Stell dir vor, du könntest das Gleichgewicht deiner Doshas einfach durch den Genuss einer Tasse Tee balancieren. Ganz so einfach ist es zwar nicht – schließlich geht es im Ayurveda immer um die Summe aller Gewohnheiten. Ayurveda-Tees sind aber ein wunderbares, uraltes Heilmittel, mit dem du deine Gesundheit unterstützen kannst. Damit das funktioniert, solltest du allerdings Kräuter wählen, die zu deinem Dosha-Typ passen. Hier erfährst du, warum wir ayurvedische Tees lieben und wie du sie am besten für dich nutzt.

Ayurvedische Tees: Mit der Kraft der Natur

Ayurveda, das „Wissen vom Leben“, ist eine mehr als 5.000 Jahre alte Philosophie und Heilwissenschaft aus Indien. Wenn du schon ein paar Blogbeiträge von uns gelesen hast, weißt du bestimmt, dass wir Gesundheit nicht nur als Abwesenheit von Krankheit betrachten: Das Ziel des Ayurveda ist ein harmonisches Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele. Wie sehr wir im Gleichgewicht sind, hängt aus ayurvedischer Sicht vor allem von den drei Energietypen Vata, Pitta und Kapha ab.

Jedes Dosha korrespondiert dabei mit zwei der fünf Grundelemente des Lebens: Raum und Luft (Vata), Feuer und Wasser (Pitta) sowie Erde und Wasser (Kapha). Etwas vereinfacht gesagt, kannst du dir Vata als das bewegende Prinzip vorstellen, während Pitta den Stoffwechsel und Kapha die Körperstruktur repräsentiert. Ihre Balance ist der Schlüssel zu unserer Gesundheit und unserem Wohlbefinden.

Soweit zu den Grundlagen. Alles, was wir im Ayurveda tun, zielt also darauf ab, die drei Doshas bestmöglich zu harmonisieren. Je nachdem, welche Doshas in dir besonders stark sind, empfiehlt der Ayurveda dir eine bestimmte Ernährungsweise und Gewohnheiten, die für mehr Balance sorgen. Das, was du täglich tust, bildet das Fundament für deine Gesundheit. Ergänzend arbeiten wir im Ayurveda gerne mit Pflanzenpräparaten in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, Gewürzen oder Ayurveda-Tees.

Die ayurvedische Phytotherapie

Die Phytotherapie ist einer der größten und wichtigsten Pfeiler der Ayurveda-Medizin. Sie beruht auf dem reichen Schatz der Pflanzenwelt – und ihrer kraftvollen Wirkung auf unser physisches und mentales Gleichgewicht. Mit einer Fülle von Kräutern und Gewürzen nutzt die ayurvedische Phytotherapie die Heilkraft der Natur, um Krankheiten zu behandeln oder gar nicht erst entstehen zu lassen.

Wenn wir über die ayurvedische Phytotherapie sprechen, gehen wir auf eine Reise, die Tausende von Jahren in die Vergangenheit führt. Das alte Wissen stammt aus dem indischen Kulturraum und begann mit der Naturbeobachtung der antiken Rishis oder Weisen. Diese Pioniere des Ayurveda erkannten, dass wir mithilfe von Pflanzen, Kräutern und Gewürzen unser Dosha-Gleichgewicht beeinflussen können. Sie beobachteten die Eigenschaften der Pflanzen, ihren Geschmack und den Effekt auf Körper und Geist.

Zum großen Glück für uns zeichneten sie ihre Beobachtungen auf, um sie für zukünftige Generationen zu bewahren. Im Laufe der Jahrtausende wurde das alte Wissen weiterentwickelt und verfeinert. Trotz der vielen Fortschritte in der modernen Medizin bleibt die ayurvedische Phytotherapie eine lebendige und wesentliche Komponente des Gesundheitssystems in Indien – und wird auch in der westlichen Welt immer beliebter.

Ayurveda-Tees: Deine tägliche Dosis Pflanzenkraft

Im Gegensatz zu Deutschland, wo viele Menschen nur mit Salz und Pfeffer würzen, arbeitet die indische Küche mit einer Vielzahl von Gewürzen. Das macht die Gerichte zu einer Explosion an Aromen. Es geht dabei aber nicht nur um den Geschmack, denn Pflanzen sind immer auch Medizin. Jedes Kraut und jedes Gewürz ist eine Manifestation der fünf Elemente und der kosmischen Energie. Manche Pflanzen, wie zum Beispiel Tulsi, das heilige Basilikum, galten im Ayurveda sogar als heilig.

Anders als in der europäischen Phytotherapie betrachten wir im Ayurveda nicht nur einzelne Inhaltsstoffe einer Pflanze, sondern ihren ganz eigenen Charakter und ihre Wirkung auf die Doshas. Die ayurvedische Phytotherapie berücksichtigt außerdem die Synergien zwischen verschiedenen Pflanzen: Genau das macht die traditionellen ayurvedischen Präparate und Mischungen so wirkungsvoll.

Wenn du nach einem Ayurveda-Tee gegen Husten suchst, wirst du wahrscheinlich nicht fündig werden. In der Regel geht es uns nicht darum, einzelne Symptom zu behandeln: Wir wollen das zugrundeliegende Ungleichgewicht der Doshas beheben und so für ganzheitlichen Gesundheit und Harmonie sorgen. Deshalb sollte ein ayurvedischer Tee auf deinen Dosha-Typ und eine mögliche Dysbalance abgestimmt sein.

Jeder Schluck Ayurveda-Tee ist also nicht nur eine Möglichkeit, unsere Gesundheit zu unterstützen: Gleichzeitig stärkst du deine Verbindung zu einer alten, gewachsenen Tradition und dem tiefen Wissen, das sie enthält. Jedes Kraut und jedes Gewürz in unserem Tee erzählt eine Geschichte vom Kernprinzip des Ayurveda – der harmonischen Verbindung zwischen Mensch und Natur.

Das Prinzip der Gurvadi Gunas

Ayurvedische Tees sind Kompositionen ausgewählter Kräuter und Gewürze, die nach den Prinzipien der ayurvedischen Phytotherapie zusammengestellt werden. Jeder dieser Tees zielt darauf ab, die Balance der Doshas zu unterstützen oder wiederherzustellen. Ob erfrischende Minze, süße Fenchelsamen, aromatische Gewürznelken oder entspannender Lavendel – jede Zutat spielt ihre eigene Rolle in der Symphonie der Geschmäcker und Wirkungen.

Um herauszufinden, welche Pflanze die Richtige für dich ist, betrachten wir im Ayurveda vor allem die Gurvadi Gunas. Mit diesen 20 Paaren von gegensätzlichen Qualitäten beschreiben wir alle Qualitäten in uns und unserer Umgebung. Beispiele sind zum Beispiel heiß und kalt, schwer und leicht oder trocken und feucht. Die Gurvadi Gunas dienen als Leitfaden, um zu verstehen, wie bestimmte Substanzen oder Verhaltensweisen unsere innere Balance beeinflussen können.

Jedes Kraut, jedes Lebensmittel, jeder Tee und sogar jede Emotion und jede Jahreszeit hat ihre eigene Mischung dieser Qualitäten. Aus ayurvedischer Sicht verstärkt sich Gleiches, während Gegensätze sich ausgleichen. Deshalb ist es so wichtig, dass du einen Tee wählst, der zu dir passt. Ein Zuviel an „heißen“ Qualitäten in unserer Ernährung und Lebensweise kann beispielsweise das Pitta-Dosha verstärken: Wenn du ohnehin viel Pitta hast, kann das unter anderem zu Sodbrennen, Entzündungen oder Reizbarkeit führen.

Tees für die ayurvedischen Doshas

Neben deinem individuellen Dosha-Gleichgewicht kommt es auch auf das Klima und die Jahreszeit an. Die meisten Menschen sind Mischtypen – das heißt, zwei Doshas sind ungefähr gleich stark. Um einen Ayurveda-Tee zu finden, der dir guttut, darfst du auch auf deine Intuition und dein Körpergefühl vertrauen.

Ein ayurvedischer Tee mit süßen und wärmenden Gewürzen kann zum Beispiel in der kalten Jahreszeit helfen, ein Vata-Ungleichgewicht zu lindern. Ein Tee mit kühlenden Kräutern wie Minze und Fenchel beruhigt hingegen im Sommer oder in Zeiten von Stress und Überanstrengung das Pitta-Dosha. Kapha-Typen profitieren oft von belebenden Tees mit scharfen Gewürzen wie Ingwer und Pfeffer: Sie sorgen für einen Energieschub und kurbeln den Stoffwechsel an.

Beispiele für Tees und ihre Wirkung auf die Doshas:

  • Vata-ausgleichender Tee mit süßen und wärmenden Kräutern: Anis, Süßholz, Zimt, Lavendel, Kardamom, Ingwer, Hagebutte, Ringelblume
  • Pitta-ausgleichender Tee mit süßen und bitteren Kräutern: Rosenblätter, Fenchelsamen, Koriander, Kardamom, Minze, Melisse, Löwenzahn
  • Kapha-ausgleichender Tee mit anregenden und bitteren Kräutern: Zimt, Nelken, schwarzen Pfeffer, Schafgarbe, Salbei, Kurkuma, Eukalyptus

Worauf solltest du achten?

Natürlich kannst du experimentieren: Probiere ruhig verschiedene Kräuter aus und entscheide dich für die, die dir guttun und die du magst. Um deinen Körper optimal zu unterstützen, sind auch Qualität und Herkunft der Zutaten entscheidend. Wenn möglich, empfehlen wir dir, biologische Tees und Kräuter zu kaufen. Damit stellst du sicher, die Pflanzen frei von Pestiziden und anderen schädlichen Chemikalien sind.

Bevor du die Pflanzen mit heißem Wasser aufgießt, solltest du das Wasser einige Minuten kochen lassen. Aus ayurvedischer Sicht wird das Wasser durch den Kochvorgang etwas leichter. Wenn du deinen Tee aufgießt, sollte das Wasser allerdings nicht mehr kochen, um die ätherischen Öle und Wirkstoffe nicht zu zerstören. Je nach Zutat lässt du den Tee mindestens 5-10 Minuten ziehen, um die volle Wirkung zu erzielen – falls du Wurzeln verwendest, eventuell auch etwas länger.

Der Ayurveda ist eine ganzheitliche Praxis: Es geht nicht nur darum, was du trinkst, sondern auch darum, wie und wann du es tust. Idealerweise kreierst du dein eigenes, tägliches Tee-Ritual. Nimm dir Zeit für deinen Tee und trinke ihn in Ruhe und mit voller Präsenz. Der Genuss von Ayurveda-Tee ist eine einfache, aber mächtige Praxis, die uns hilft, uns mit den Rhythmen der Natur und den tieferen Dimensionen unseres Seins zu verbinden. Je bewusster und achtsamer du dabei vorgehst, desto wertvoller wird das Ritual.

Fazit: Ayurveda-Tee und seine Bedeutung

Ayurveda-Tees sind eine einfache und sanfte Möglichkeit, um die Heilkraft der Pflanzen für dich zu nutzen. Die ayurvedische Phytotherapie berücksichtigt dabei immer das individuelle Gleichgewicht der Doshas Vata, Pitta, Kapha. Für ayurvedische Tees verwenden wir deshalb die Kräuter und Gewürze, die uns helfen, Dysbalancen zu korrigieren und das Wohlbefinden zu fördern.

Regelmäßig getrunken und sorgfältig zubereitet, kann ein Ayurveda-Tee dir helfen, deine Verdauung zu unterstützen, dein Immunsystem zu stärken und deine emotionale und geistige Balance zu fördern. Die Zubereitung von Ayurveda-Tees geht dabei über das einfache Aufgießen hinaus: Nimm dir Zeit, dich mit den Pflanzen zu verbinden und achte darauf, wie du dich fühlst – das schult dein Körperbewusstsein und stärkt deine Verbindung zu dir selbst und der Natur.

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